Heute ist ein guter Tag lalala

Hallöchen!

Seit Samstag bin ich wieder in der Klinik- aber freiwillig. Mir gings schon nach dem Aufstehen mieserabel und ich konnte mich kaum auf den Beinen halten. Ich brauchte dringend etwas zu essen sonst wär ich zusammengeklappt. Da war mir dann schon klar, was los war: Mein Gewicht ist unter die 50 kg-Grenze gerutscht. Nach ner Nudelsuppe gings mir dann soweit besser, dass ich´s nach ggü. in die Klinik geschafft hab. Ich bekam mein tägliches „Fanta“ (das Pilzmittel, das ich jeden Tag bekomme sieht aus wie Fanta) und versuchte mir noch nen Joghurt mit Birchermüsli reinzuziehn. Die Ärzte hatten sich tags zuvor anscheinend auch schon besprochen, denn als ich meinte mein Gewicht würde Probleme bereiten sagten sie auch schon, dass sie mit zusätzlicher Ernährung anfangen wollten. Das sind dann Infusionsbeutel mit Elektrolyten und in Fett gelösten Vitaminen. Ist leider nicht Gewicht aufbauend, sondern hat eher „lebenserhaltende“ Funktion, aber ich ess ja zusätzlich und dann sollte das gehen. Mein Körper arbeitet und verarbeitet so viel während einer Chemotherapie, dass ich viel mehr Energie verbrauche als ein normaler Mensch. Also kann man eigentlich nur abbauen. Das ist nunmal so. Also die Sachen wieder gepackt und in die Klinik.

Das ist jetzt exakt eine Woche her und ich wiege seit heute auch wieder exakt 50 kg. Wohooo! Ausserdem haben schon die ersten beiden Typisierungsaktionen stattgefunden (Weimar und Eichstätt) und die liefen so richtig super. In Weimar kamen 140 Leute und ich Eichstätt sage und schreibe 753!!! Das ist fast die ganze Uni! Ich bin wirklich fassungslos und gerührt und alles zusammen! Vielen vielen Dank kann ich da nur sagen. Ich habe auch noch gute Neuigkeiten- ich bin an Weihnachten zu Hause. Ich freu mich riesig auf meine Weihnachtskugeln, einen echten Baum (ich darf hier keine Pflanzen haben) und das Essen hehe.  Zudem hatte ich ja Zeit via Internet die ganze Deko farblich zu komplettieren (Servietten, Serviettenringe, Tischsets..), sodass ich dieses Jahr auf jeden Fall zu Hause feiern muss. Seit heute geht´s auch wieder besser mit der Esserei und meine Sisser (Schwester) hat Königsberger Klopse gekocht und mitgebracht. Mampf. Jetzt werd ich mal noch ein Weihnachtsmenü zusammenstellen, das die Family dann kochen darf 😉 Ihr seht, ich rede wieder vom Essen, also kann´s mir nur hut gehen haha. Wobei, meine andere Sisser is auch da (also wir 3 Hühner auf einem Haufen!!!) und wir ham Karten gespielt und sie ham mich nicht gewinnen lassen! Solche Blödies! 😉
Ich höre jeden Tag Radio und es kommt permanent von so ner Tante (kenn die Sängerin nicht) das Lied „elektrisches Gefühl“. Mal abgesehen davon, dass sie nicht singen kann, bzw. die Tonleiter nich hoch kommt,  ist das Lied echt gut. Es drückt jeden Tag meine Stimmung aus. „Heute ist ein guter Tag“ Ihr solltet euch das echt mal anhören. Ich bleibe jetzt noch im KKH bis Weihnachten. Hoffentlich gehts dann im Januar schon mit der Hochchemo los…
Ich halte euch auf dem Laufenden. Morgen is ja noch die Aktion in Ingolstadt.
Grüße!!

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So bin ich halt…

Ich habe noch nie gejammert. Ich finde, solange man nichts hat, was einen in der Ausführung des normalen Alltags behindert, gibt es keinen Grund zu jammern. Wenn Männer jammern würde ich ihnen am Liebsten mit meinem Stöckelschuh mit voller Wucht auf den Fuß stampfen und schreien:“ JETZT hast du einen Grund zu jammern!“ Frauen halten da generell eh mehr aus. Ich glaube Männer würden im 4. Schwangerschaftsmonat fast sterben und den Rest nicht überleben. Wenn Frauen sich hinlegen, dann sind sie wirklich krank. Wenn Männer sich hinlegen, wollen sie gepflegt und bemitleidet werden. Bevor ich weiterschreibe hier noch ein kleiner erläuternder Zusatz: Ich rede nicht ganz von Frauen im Allgemeinen- es gibt sie natürlich auch von der jammernden Sorte- nein ich rede von den Frauen, die mich umgeben, die mich hier unterstützen und mir Kraft geben- die in vielerlei Hinsicht sind wie ich und einfach salopp gesagt „Pfeffer im A… haben“. Und ich rede auch nicht von Männern im Allgemeinen- es gibt auch Männer, die nicht jammern- derer zwar sehr wenige, aber es gibt sie- ich rede von denen, die bei ein wenig Kopfweh schon zu starken Schmerzmitteln greifen, anstelle mal mehr zu trinken und von denen, die bei ersten Grippeerscheinungen schon meinen sie müssten ins Bett liegen usw. Frauen wissen von was ich rede. (Zusatz zu Ende)
Auch jetzt momentan geht´s mir immer noch sehr gut. Ich habe mit vielen nervigen Kleinigkeiten zu kämpfen, die zwar meinen Alltag hier belasten, mich aber nicht daran hindern ihn weiter auszuführen. Also bin ich auch immer noch die lebenslustige, fröhliche Person wie man mich kennt. Das wundert viele und ich erwecke damit oftmals den Anschein, als wäre alles paletti. Aber mal im Ernst: Wollt ihr mich über das ständige Blutzucker messen (Fingerpieks), mein Fremdheitsgefühl in den Fingerkuppen, nächtliche Nervenkrämpfe in den Beinen, das andauernde nervtötende Fiepen des Infusomaten, ständiges Vitalwerte messen, Verstopfung/ Durchfall, offene Mundschleimhäute und die Tatsache, dass ich so dünn bin, dass ich beim Sitzen auf meinem Steißbein hocke, jammern hören? Es gibt so viel Schlimmeres (und das wird auch noch auf mich zukommen) als diesen Kleinmist und so bin ich eben immer noch ich hier drin. Ich nehme gut gelaunt den Telefonhörer ab, schreibe gelassene, ungezwungene Mails und höre auch noch den Problemen anderer zu. Das ist keine Fassade von mir. Nachteil ist jedoch, dass WENN ich mal sage, dass es mir nicht gut geht, man denkt ich hätte eben nur so einen Kleinmist, weil der für´s normale Verständnis zu „nicht gut gehen“ zählt. Ich sollte in dem Moment sagen:“ aaaah mir geht´s richtig beschissen/ dreckig/ elend!! Hilf mir, sonst passiert gleich was (d.h. ich bin kurz vor einer Ohnmacht oder so)“. Durch solch eine Krankheit bekommt man ein anderes Verständnis/ Gefühl von und für Schmerzen und Krankheiten. Ich bin also hier immer noch fröhlich und fidel und spiele nichts vor. Dasselbe gilt für meine Erzählungen die Krankheit betreffend: Ich werde oft gefragt, wie ich das so locker und souverän erzählen könne. Wenn ich es erzähle klingt das Ganze wie ein Klacks, schön geschmückt mit netten Anekdoten und ein wenig schwarzem Humor. So ist/ war es natürlich nicht. Das soll nicht heißen, dass ich die Unwahrheit erzählt hätte; ich lasse nur das unendliche Leid, die wahnsinnigen Schmerzen, das Schreien nach Schmerzmitteln, das nicht essen können, weil die Mundschleimhäute komplett offen sind, das regelmäßige punktieren im Rücken- und Knochenmark unter Narkose, die Rückschläge, wenn eine Chemo eine drastische Nebenwirkung hervorruft oder auch hinterlässt (z.B. Organschäden, Entzündungen, Knochenschäden, Nervenstörungen, Herzprobleme usw.), weg. Es ist vorbei und ich hatte es 2 Mal geschafft. Da halte ich mir doch nicht immer die schlechten Zeiten vor Augen, sondern schmücke die wenigen positiven Ereignisse aus dieser Zeit mit meiner Erzählung. Andere würden das vielleicht nicht tun, aber ich bin eine starke Frau, immer positiv denkend und zuversichtlich und das- und nur das- gibt mir die Kraft diese ganze Scheiße hier nochmals durchzustehen.
Dies war heute ein Colette-Exkurs, für diejenigen, die auch mal zwischen den Zeilen lesen wollen.
Heute geht es mir gut (also so lala). Mein Gaumen ist offen und ich kann nur so Flüssigzeugs zu mir nehmen. Ausserdem hab ich einen Herpes-Virus (nein nicht an der Lippe- Gürtelrose ist z.B. auch ein Herpes) und darf deshalb nicht das Zimmer verlassen, weil ich andere immungeschwächte Kinder anstecken könnte. Ich bekomme 3 Antibiotika 3 Mal tgl. im 6-8 Std. Takt und der blöde Infusomat fiept dauernd. Zudem werde ich auch nicht in Ruhe gelassen, weil dadurch permanent eine Schwester reingerannt kommt. Dazu bekomme ich noch Elektrolyte und ein Päckle angereichertes Fett. Mein Hintern ist so flach, dass ich mir mein Steißbein aufscheuere und auch meine Wirbelsäule steht weit vor, sodass ich beim Anlehnen oder Liegen auch schon rote Druckstellen bekomme. DAS ist aber immer noch Kleinmist und auf Colletisch sag ich euch also: Heute ist ein guter Tag und mir geht´s super!
In diesem Sinne allles Liebe,
eure Colette

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Abwaschen- die schönste Sache der Welt! ;-)

Seit Samstag mittag bin ich wieder auf freiem Fuß- entlassen, fristlos. Also in die Elternwohnung. Es geht erst nächsten Montag weiter und so hab ich jetzt eine Woche Zeit um mich mal zu regenerieren und reinzustopfen was geht. Delia ist leider erkältet und kam nicht zu Besuch, aber mein Mann war von Sa. auf So. da. Ich bin körperlich eigentlich echt total fertig- keine Muskeln, kein Fett, kein nix, aber das Gefühl zu leben, rauszukommen und zu atmen, zu spüren, dass man lebt, macht alles schlagartig wieder wett und man fängt an zu kämpfen. Auffällig ist, dass ich weniger emotional, als eher praktisch an „die Sache“ herangehe. Z.B. habe ich meinen armen Mann damit überrumpelt, dass er mir den Kopf scheren soll, weil die Haare eben jetzt ausfallen und es ist einfach total nervig und eklig jeden morgen in einem Haufen Haare aufzuwachen. Also ab damit. Die Perücke sitzt und ist warm. Aus seiner Sicht war es bestimmt grauenvoll seiner eigenen Frau den Kopf scheren zu müssen. Aber mir gehts so jetzt besser und ich fühl mich wohler. Es ist auch einfach toll, hier in der Wohnung ein Stück weit Alltag wieder zu erleben- nur aus einer anderen Sicht: als Studentin in einer Bude ohne Spülmaschine stapelt sich das Geschirr und man denkt „oh Gott- mach ich später“ ich dreh die Musik auf, fang an zu trällern und im Spülwasser zu patschen. Ich sag euch- abwaschen kann sooo schön sein 😉
Heute ist Nikolaus- davon bekomme ich leider gar nichts mit. Ich muss einfach das Ritual haben einen Wunschzettel zu schreiben/ basteln (kurz vor knapp- am 05.12.), die größten Stiefel zu putzen und sie dann mit dem Wunschzettel vor die Tür zu stellen. Dann um 6 Uhr morgens zu lauschen, ob da vor der Tür nicht was raschelt und sich schließlich, wie ein Mäuschen noch vor dem Weckerklingeln, an die Zimmertür zu schleichen und mal zu schaun, ob da schon was steht. Ich möchte diese Nikolaustradition so gerne mit meiner Tochter nächstes Jahr erleben. Dann gabs immer vor dem Kindi/ Schule zum Frühstück den selbst gebackenen Klausermann in heißer Milch. Das ist der Nikolaustag für mich.
Ich war heute aber wieder seit 9:00 in der Klinik, bekam mein Antibiotikum und lernte Latein. Aufgrund des schlechten Wetters kam das Medikament erst um 10 und bis ich wieder draussen war, wars halb 12. Aber ich hab zum ersten Mal etwas über den aktuellen Suchstand erfahren: es gibt keinen Spender, der zu 100% passt, aber es gibt welche, die wenigstens zu 80 oder 90 % passen könnten und die wurden jetzt zu einem Abgleich angeschrieben- d.h. sie müssen zum Arzt gehen und sich nochmals auf die Merkmale testen lassen. Über die Weihnachtszeit zieht sich das leider hin… Bitte animiert so viele Leute wie nur möglich, zu den diversen Typisierungsaktionen von mir zu kommen, damit evtl. ein Spender gefunden werden kann, der zu 100% passt!!!! Ansonsten läuft alles komplikationslos momentan und darüber bin ich wirklich herzlich froh!
Draussen liegt richtig viel Schnee, aber es ist so warm, dass es überall taut und tropft. Ich ging dann einkaufen und von den Bäumen und Häusern tropfte überall das Wasser runter- die Perücke hält! Ich glaub ich war die Einzige mit wasserabweisenden Haaren*lol* (klar, nur bis zu einem bestimmten Punkt, aber es braucht schon viel Wasser, bis DIE Frisur zusammenfällt).
So, ich werd jetzt kochen (Pasta, Pesto und Pilze) und mich dann gemütlich faul vor die Glotze hocken und irgendeinen Schrott anschaun.
Ich sende liebe Grüße aus dem verschneiten Ulm und 1000 Dank an alle, die mich so tatkräftig unterstützen und immer für mich da sind!
Alles Liebe, Eure Colette

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Geschenke, die von Herzen kommen

Hallo ihr Lieben,
endlich einmal wieder etwas Zeit. Seit heute ist der 2. Chemoblock beendet und mir gehts immer noch gut. Morgen darf ich wahrscheinlich wieder für ne Woche raus. Ich sag euch, der ganze Bürokratiekram verfolgt einen bis ins Krankenhaus- ich dachte man bekommt wenigstens davon mal ne Auszeit 😉 Pustekuchen!! Ich hab seit dieser Woche eine Lateinlehrerin gefunden, damit ich im Studium dann nicht so hinterherhinke. Das ist zwar echt nicht mein Fach, aber es tut gut, was zu tun. Nächste Woche hab ich die komplette Woche frei- da hab ich dann endlich mal Zeit für mich. Also langweilig wirds hier tatsächlich nie! Gestern Abend gabs nen saftigen riesigen Zwiebelrostbraten mit super angerösteten (so goldgelb knackig, ihr wisst schon, wie mans eben zu Hause kaum hinkriegt ;-)) Bratkartoffeln. Ich bin mal wieder fast geplatzt, aber das Fleisch musste rein! Hehe. Ansonsten ist in dieser Woche im KKH nicht viel passiert. Die Ärzte sagen ich habe keine leukämischen Zellen mehr im Knochenmark, was echt fantastisch ist und so würde ich eigentlich nur noch einen Chemoblock (also nach der Woche Pause) benötigen, damit man mit der Transplantation beginnen kann. Blöd ist nur, dass ich wie immer ne Extrawurst bin und ein seltenes Knochenmark habe, was bedeutet, dass die Spendersuche auf Hochtouren läuft, aber bisher kein passender gefunden wurde.  Meine Chancen stehen 1:1000.000, also bitte typisieren, typisieren, typisieren lassen!!!!!!
Das letzte Wochenende, an dem ich noch „draussen“ war, war ja Delia noch da. Sie ist echt wundervoll und verkraftet die Sache total gut. Jetzt hat sie Mama auch mal ausserhalb des Krankenhauses gesehen und es war richtig schön in der Whg. wieder mit meinem Mann und ihr wenigstens ein bisschen ein Familienleben führen zu können. Wir waren auf dem Weihnachtsmarkt und ich bin mit ihr in dem dortigen Märchenwald Zug gefahren. Dann gibts dort auch noch eine kleine Bärenausstellung von Steiff, bei der wir auch ewig gestanden sind. Ich liebe die Weihnachszeit, wenn alles weiß ist, die vielen Lichter, so ein harmonisches Ambiente- ich darf ja eh kein Alkohol trinken und so nimmt man den Weihnachtsmarkt auch nicht aus der Perspektive der Glühweinstände wahr ;-).
Ich hab auf alle Fälle meine Tischdeko für die Weihnachtstafel komplettieren können- alles in bordeaux-gold gehalten, wie meine heiligen Käthe Wohlfahrt-Weihnachtskugeln :-). Ich finde da deckt man sich einmal ein und das wars dann. Der ganze neue Farbenkitsch, den es jedes Jahr aufs neue gibt ist teilweise echt unmöglich. Ich stehe seit jeher auf die traditionellen Farben und so soll es bei uns auch bleiben- Wenigstens in dieser Hinsicht bin ich entgegen meiner Art „etwas“ konservativer veranlagt *g*.
Auch was die Geschenke betrifft: Man sagt doch nicht umsonst „Weihnachten ist das Fest der Liebe“. Geburtstage und Weihnachten sind für mich die 2 wichtigsten Feiertage im Jahr. Beim Geburtstag könnt ihr euch denken, dass dieser Tag für mich von Jahr zu Jahr und Krankheit zu Krankheit immer mehr an Bedeutung gewonnen hat- weniger der Geschenke halber, als vielmehr, weil es der Tag meiner Geburt war- der Tag, der mich zum Leben erweckt hat und mir all die wundervollen bisherigen Jahre geschenkt und ermöglicht hat. Deshalb wird er auch jedes Jahr gebührend gefeiert. Es geht nicht darum 1 Jahr älter zu werden, sondern darum, wieder ein wundervolles Jahr erlebt haben zu dürfen und das MUSS gefeiert werden! Daher auch mein chinesisches Brief-Logo und das Tattoo auf meinem Fuß (für diejenigen, die es kennen)- es bedeutet „Leben“. Beim Geburtstag geht es mir nicht um Geschenke- im Gegensatz zu Weihnachten. Ich liebe es Weihnachten traditionell im Kreise der großen Familie zu verbringen- 8 Leute Minimum! Es wird gemeinsam gekocht, die anderen schmücken mürrisch den Baum und haben dann doch irgendwann Spaß daran, wieder andere decken die Tafel und suchen händeringend nach den Gartenstühlen, die natürlich noch geputzt werden müssen. Dann sitzen alle und es wird gegessen. Vor dem Nachtisch wird eine Weihnachtsgeschichte vorgelesen und dann werden alle rausgeschmissen zum Spazieren gehen. In der Zeit kommt halt blöderweise immer das Christkind, sodass ich es bisher immer verpasst habe, aber das konnte der Anblick des Geschenkebaums immer wieder wettmachen 😉 Man kommt rein und das Glöckchen klingelt, Kerzen sind angezündet und die Lichter sind aus. Mein Opa spielt auf seiner Mundharmonika und es wird das gesamte Weihnachtslieder-Repertoire rauf- und runtergesungen. Schaurig schön sag ich euch! Jetzt zu den Geschenken: Wie schon gesagt, Weihnachten ist das Fest der Liebe und ich möchte an diesem Tag auch nur diese, meine engsten Liebsten um mich herum haben, was aber auch bedeutet, dass jeder einzelne von ihnen für mich etwas ganz Besonderes darstellt. Menschen, die ich über alles liebe, die für mich da sind und alles stehen und liegen lassen würden, nur um bei mir zu sein, wie ich es gleichermaßen auch tun würde. Familie, die einzigen Personen, die immer für einen da sind, wenn auch mal ein Tiefschlag im Leben kommen sollte und alle anderen Abstand nehmen. Für diese Menschen habe ich 1 ganzes Jahr Zeit, mir zu überlegen, was ich ihnen von Herzen schenken könnte- wie ich ihnen etwas Gutes tun könnte, wie ich ihnen zeigen könnte, dass ich an sie denke, ihnen zuhöre und dass sie mir wichtig sind. Hier geht es nicht um Geschenke kaufen, damit welche gekauft sind, es geht auch nicht um besonders teure Geschenke. Es geht darum, sich über Personen Gedanken zu machen, die man liebt. Und wer mir an Weihnachten einen Gutschein schenkt oder Unterhemden oder irgend etwas Praktisches, weil man´s wohl gerade benötigt- bei dem muss ich mich schon fragen, ob ich ihm genauso wichtig bin, wie er für mich (ich schreibe in der männlichen Form, was aber bitte als neutral angesehen wird). Ich weiß, das klingt nach einem mords Anspruch, aber hey- sie haben ein Jahr Zeit! Weihnachten ist etwas Besonderes und wenn nicht die Menschen, um mich herum sich Gedanken um einen geliebten Menschen machen- wer denn dann? Man möchte doch selbst auch überrascht werden und eine Freude bereitet bekommen. Ich denke das geht jedem so. Und dieses Fest ist sicher nicht dazu gedacht, um den Haushalt aufzustocken, Wunschlisten abzuarbeiten und v.a. vor dem eigentlichen Festtag schon Bescheid zu wissen, was man bekommt. Geschenke sind wichtig und gehören an Weihnachten auch dazu und auch wenn es mal etwas teurer ist- der Gedanke und die Idee dahinter zählen und das ist es, was ich euch hier auf den Weg geben möchte. Vielleicht könnt ihr es nun ein wenig stressfreier und mit anderen Augen sehen.
Ich wünsche euch für das kommende Wochenende einen ruhigen und besinnlichen 2. Advent und von Herzen alles Liebe!
Eure Colette

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25.November 2010

Wie ihr als aufmerksame Leser vielleicht schon bemerkt habt ist es jetzt gerade genau 04:37 Uhr.  Ich bin seit gestern Abend (28.11.) wieder im KKH und die Therapie geht heute weiter. Ich bekomme eine Chemo, die die Augen angreift und man muss immer 6h vor der Gabe Augentropfen nehmen. Ausserdem darf ich die nächsten Std. auch nichts essen, weil ich um 10 Uhr eine Knochenmarkspunktion hab, um festzustellen, wie die Chemo bisher gewirkt hat und wie viel leukämisches Material noch vorhanden ist. Bevor ich also 6 h nüchtern bin plus 2-3 h Rausch ausschlafen hab ich lieber noch was gegessen grade eben ;-). Zwar nur Kornflakes, aber die müssen jetzt echt alles geben!!

Ich bin also wach und fit und da ich nachher sowieso penn, kann ich euch ja  jetzt endlich wieder schreiben:
Es war also Donnerstag- der Tag begann mit meiner Antibiotikumgabe in der Tagesklinik. Nein, mit „richten“. Ich zog mich an und verschwand im Bad: waschen, Mundpflege (Spülungen- wichtig für die von der Chemo angegriffenen Mundschleimhäute) und dann gings los- Augencreme, Gesichtscreme, Concealer, Make-up, Augenbrauenstift, Wimperntusche ind zuletzt Parfum. Dann noch die Perücke drauf und fertig. Es ist schon sehr praktisch, sein Gesicht schminken zu können und dann einfach das Haarteil draufzusetzen. Keine Ränder, keine Flecken und erst recht kein Make-up am Haaransatz. Es sieht richtig perfekt aus hehe! 9 Uhr Termin also in der Tagesklinik, 11 Uhr wieder raus. Ab in die Stadt. Wir waren 15 min. unterwegs, da fingen meine Ohren an zu schmerzen, dass mir fast schwarz vor Augen wurde. Die Perücke ist eine Kurzhaar und so hatte ich nichts an den Ohren. Die Mütze, die ich zwar dabeihatte konnte ich nicht aufsetzen, weil ich beim Abziehen das gesamte Haarteil hätte mitabnehmen müssen. Also ließ ich sie in der Whg. Zu blöd. Wir liefen schneller und dank meiner Kondition, die ich so schön im KKH trainieren kann fing ich dann auch fast noch an zu hyperventilieren. Mir gings supermieserabel und wir hechteten in ein Café. Kraftbrühe bestellt. Elektrolyte her, Nudeln, Kohlenhydrate! Meine Ohren pochten. Ohrenschützer waren dann eine halbe Std. später die Lösung und die Rettung des Tages in der Stadt. Ich fühlte mich schon wieder sichtlich besser und das zeigte sich bei meinem Erinnerungsvermögen: ich benötigte dringen eine rote Hose, die ich tags zuvor im Schaufenster gesehen hatte und aufgrund des Besuchs nicht weiterverfolgen konnte ;-). in der Damenabteilung schaute man uns schief an: „rote Cordhose in der Damenabteilung? Davon weiß ich nichts. Wir haben aber eine graue…“ Grau?? warum muss ich als Erwachsene im Winter grau anziehen? „Wo haben sie die denn gesehen?“ Na im Schaufenster! „Ach, dann is das die aus der Kinderabteilung“ Häh? Aus der Kinderabteilung? Die Puppe in dem „Kinderschaufenster“ war so groß wie ich! Also ab in den 4. Stock in die Kinderabteilung:“ Was suchen sie denn?“ „die rote Cordhose aus dem Schaufenster“ „welche Größe?“ „so, dass sie passt“ „ok, wie alt ist denn das Kind?“ „ich bin 25.“ „oh, also für sie?“ Ja für mich und jetzt her mit der Hose! Ich dachte die Kindergrößen gehen nur bis 164, aber da die Puppe unten so groß war wie ich und die Beinlänge auch so ca. hinkam hatte ich auf jeden Fall ne Chance. „Wir hätten eine in 176“ Jippieh! Her damit! Ich war nur dann gewillt die Hose nicht zu nehmen, wenn kein Platz mehr wäre, wenn ich sie jetzt anzöge. Ich bin schon wieder spargeldürr und die Hose is so toll, dass sie unbedingt nach dem ganzen Mist hier noch passen musste- und sie passte! Also es ist noch Platz drin und der Stoff denht sich auch noch und die Länge passt auch. Ich war happy. Übrigens is das Kinderzeug echt viel günstiger. Is echt ein guter Tipp da mal wieder reinzuschaun. 176 is ne 34/36- Mädels, einfach ausprobieren. Ich sehs aber echt nicht ein mit 25 wie ne graue Maus rumzulaufen. Der Winter is dunkel und matschig genug. Bringt ein wenig Farbe ins Spiel! Die zweite wichtige Eroberung und auch mein Weihnachtsgeschenk sind Schuhe. Schuhe sind bei mir ein sehr spezieller Fall. Da werden in meinem Körper Sachen ausgeschüttet, davon können Männer nur träumen 😉
Ich hatte auch prompt am nächsten Tag ein um das Doppelte verbessertes Blutbild. Die Ärzte warteten regelrecht jeden Tag schon drauf, dass meine Thrombos abfallen und sie mir ein Päckle bestellen müssen. Nix gibts. Tags zuvor hatte ich noch 24.000 und danach schon 51.000 hehe. Ok. es waren sicherlich nicht nur die Schuhe, weil einfach die Tage an sich draussen unter Menschen (keine -massen) so großartig waren, dass allein das wiedergewonnene Lebensgefühl sein Übriges getan hat. Aber zurück zu den Schuhen: das ist für mich mehr als nur ein Fetisch. Ich liebe Schuhe und ich muss sie besitzen. Ich sage immer, dass man nach solch einer Krankheit die Welt mit anderen Augen sieht und auf Materialien pfeift. Das ist auch so- bis auf Schuhe eben. Aber die sehe ich auch nicht als Material an- sie sind für mich nicht Mittel zum Zweck, also etwas um die Füße beim Laufen zu schützen. Zunächst einmal bin ich eine Frau, also kann das schon mal gar nicht zutreffen und ausserdem hat ja wohl jeder irgend einen Fimmel. Schuhe also. Dieses Thema kann richtig zum Problem werden, zumal mein Mann der Meinung ist ich hätte schon genug und ich ihm da grundsätzlich auch zustimmen könnte- ich bin sowieso der Meinung, dass eine Frau mit ca. maximal 40 Paar Schuhen ausstaffiert sein muss, um für jedes ihrer Outfits das Richtige Paar zu besitzen. Also Männer, zählt mal… 😉
Ich habe ein klitzekleines gravierendes zusätzliches Problem: ich liebe Schuhe. Ich hege und pflege sie und wenn ich in den Besitz eines neuen Paares komme, freue ich mich nicht nur beim Kauf und dem ersten Tragen über sie, sondern JEDES MAL, WENN ICH SIE AUSFÜHRE. Ich habe Schuhe, die sind schon 10 Jahre alt (da hat mein Fuß endlich mal aufgehört zu wachsen) und ich finde sie immer noch toll. Zugegeben sehen sie auch immer noch gut aus. Ich habe also jedes Mal, wenn ich in den Schuhschrank sehe, 2 Entscheidungen in meine Schuhwahl miteinzubeziehen: zum Einen muss der Schuh mir für den heutigen Tag gefallen und das richtige Gefühl geben, wenn ich ihn heute ausführe und zum anderen sollte er auch noch zum Outfit passen. Habe ich den Schuh gefunden, der heute ausgeführt wird, komme ich oft mit den Klamotten in die Bredouille. So merkt man dann, dass einem doch noch ein paar Schuhe fehlen müssen 😉 Mein Mann ist aber sehr geduldig bisher 😉 Das ist der einzige Materialtick, den ich habe. Der andere ist essen.
Es mussten also warme! (ich hatte tags zuvor auf dem Weihnachtsmarkt a***kalte Füße und irgend eine Erkältung kann ich mir grad echt nicht leisten), flache (no mussels, no high heels) und v.a. Schuhe mit ner dicken Gummisohle und gutem Grip sein. Ich sag euch- die Teile sind super warm, rutschen geht nicht, auch wenn man sich anstrengt und die Sohle würde auch in der Arktis die Kälte von meinem Füßen fernhalten. Als ob ichs geahnt hätte, hats dann auch am nächsten Tag geschneit. Ich war den ganzen Tag in der Stadt auf den Beinen. Noch einige Besorgungen, wieder Weihnachtsmarkt, Café trinken und abends essen gehen. Ich hatte 4 Schweinemedaillons- die mussten reingedrückt werden. Ich konnte nicht mehr und meine Kaumuskeln krampften schon, aber die mussten rein! 🙂
Um 9 Uhr (ach ja, wir sind übrigens in die Stadt GELAUFEN und so abends um halb 9 auch wieder hoch) kamen wir dann wieder in der Whg. an und ich wartete auf meinen Prinzen mit der bezaubernden kleinen Prinzessin. Sie war leider hundemüde und knatschig und wollte von der euphorischen Mama gar nichts wissen. Naja, erst mal eine Nacht schlafen- die erste Nacht wieder als Familie! Am nächsten Tag sah die Welt dann glücklicherweise schon wieder ganz anders aus…

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Tage in Freiheit

Hallo meine Lieben,

ich hatte doch glatt Freizeitstress die letzten Tage. Am 23.11. wurde ich zum allerersten Mal „abgestöpselt“ (d.h. alle Schläuche werden vom Hickman Katheter (zum Nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Hickman-Katheter) entfernt und ich befreit von dem ständigen Begleiter namens Infusomat). Ich durfte zum spazieren raus. Der erste Gang war zum Bäcker: Berg runterlaufen, nicht vergessen zu atmen, Seele kaufen (für alle Bayern: eine nassgebackene schwäbische lange Stange mit Kümmel und Salz), dann weiter zu einem Lebensmittelgeschäft. Ich war shoppen! 😉 Den ganzen Weg wieder hochgehechtet. Mein Herz hat gewummert wie blöd und die Muskeln hatten sich auch wieder gemeldet. Über die Straße konnte ich noch nicht wieder springen, aber ich fühlte mich schon viel besser.  1 Nacht noch im KKH, dann durfte ich nach gegenüber in die Wohnung.

Ich schlief sehr gut und am nächsten Tag packte ich meine 7 (oder auch 150) Sachen wie ich schon beschrieben hatte und ab gings in die Wohnung. Ausräumen und dann runter in die Stadt hehe. Der Weihnachtsmarkt hatte schon begonnen und meine Mom und ich stürzten uns auf die schönen glitzernden Kleinigkeiten, die die Freuden einer Frau ausmachen 😉 Ich vervollständigte meine Deko für die Weihnachtstafel und aß sogar einen Crèpes mit Schinken und Käse (aufgrund meines Zuckerproblems während der Chemo konnte ich mir keinen Eierlikör reinziehen haha). Die Gerüche um mich herum waren teilweise noch recht grauenvoll: während der Cortisongaben bei der Chemo verändern sich die Sinne- v.a. die des Geruchs- und Geschmackssinns. Hat man z.B. Lust auf eine Lasagne und bekommt sie dann auch, riecht oder schmeckt sie aber nicht so und es wird einem richtig schlecht. Gerüche werden generell verstärkt und ausgerechnet Zigarettenrauch und Fett sind Gerüche, die man dann kaum ertragen kann. Zigaretten riechen nach kaltem Rauch und abgestanden und Brat- oder frittiertes Fett (wie man es auf dem Weihnachtsmarkt an jeder Ecke antrifft) riecht so intensiv und schrecklich, dass ich nur mit dem Schal an den Mund gepresst vorbeilaufen konnte. Es ist aber ein nettes Foto entstanden. Das in meiner Hand ist der Crèpes. Die Schwester von meinem Mann kam mit ihrem Freund nach Ulm, um mich zu besuchen und wir gingen in ein Café, in dem ich dann noch eine Ofenkartoffel mit Lachs und Sour Cream verspeiste (ich wollte euch doch über meine Fressalien auf dem Laufenden halten 😉 ).  Es war ein richtig schöner Tag und man blüht regelrecht wieder auf. Ich freute mich riesig auf das Wochenende, an dem Matthias und Delia kommen würden…

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24.November 2010 die Erste

Halli hallo! Ihr werdets nicht glauben, ich bin ausgezogen! Regelrecht. Mit 2 Koffern und 3 Taschen. Was da so alles im Krankenzimmer zusammenkommt: Boxen für den Fernseher/ Radio (das is nur so ein kleiner Bildschirm, der am Nachtkästchen hängt und der den Ton sonst nur über Kopfhörer überträgt), Unitasche, Bücher, Lebensmittel, ein größerer, zusammenklappbarer Tisch (der im Zimmer war zu klein zum Arbeiten), Teekanne, Klamotten, die Büste für die Perücke, Klinikunterlagen usw… meine Mom hat ganz schön geschleppt. Jetzt richte ich mich neu hier in der Elternwohnung ein. Eigentlich könnt ich ja nach Hause fahren, aber weil ich jeden Tag ein Antibiotikum krieg, das ne Std. einläuft, würd sichs einfach nicht lohnen jeden Tag heimzufahren. Es ist ein schönes kleines Studentenapartement und ich fühl mich jetzt schon wohl. Ich werd hier wahrscheinlich 7-10 Tage wohnen.
Ach ja und für alle, die meine Telnr. aus dem Zimmer hatten: bitte nicht mehr anrufen. Ich geb euch Bescheid, wenn ich wieder im KKH bin und vielleicht hab ich dann auch ne neue Nr.
Bis später!!

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23. November 2010

Ich war heute draussen!!!!! Heute war wieder große Visite und der Arzt meinte einfach total überraschend, dass er keinen Grund sähe, warum ich nicht rauskönne. Ausserdem solle ich doch ab morgen im Elternhaus (da schlafen Delia und Matthias immer, wenn sie mich besuchen) schlafen. Kein Infusomat, kein Nix. Heute morgen bin ich noch begeistert Trampolin gesprungen bei der Physiotherapie (2 Wochen Bewegung auf einem Stockwerk lässt die Muskeln dermaßen erschlaffen, dass fast keine Kraft mehr da ist. Einfach aus der Hocke aufstehen wird echt zum Problem) und heute mittag schon den Michelsberg runtergerannt zum Bäcker hehe. What a feeling! Ich denk trotzdem nur ans Essen und so haben wir (meine Mom und ich) auch gleich noch ne fette Lasagne für morgen eingekauft. Da pflonzen wir uns dann vor den Fernseher in einem richtigen Bett! Meine Mom denkt trotzdem nur an Keime 😉 Das erste was sie meinte als ich rausging: „Boah gut, dass du Handschuhe anhast“. Zur Erklärung: ich war zum ersten Mal mit 11 Jahren krank und da bin ich ohne Komplikationen einfach so durch die Therapie geflutscht. Da gab´s immer Phasen, in denen man ins KKH musste und Chemo bekam und Phasen, in denen man zu Hause war. Menschenmassen muss man meiden, aber sonst war auch alles erlaubt. Das 2. Mal (2002-2003)kamen die Ärzte vor jeder Chemo rein und teilten mir mit, welche Nebenwirkungen sie verursachen könnten. Ich schrie bei allem „ja will ich haben“ und so war ich ein ganzes Jahr eigentlich nur im KKH unter den strengsten Hygienevorschriften. Jetzt läuft gerade alles super- ich sprech auf die Chemo an, mir is nich schlecht, essen kann ich auch noch und alles läuft gut. Klar, dass man da stutzig wird. Aber warum solls auch nicht gut gehn? Darfs doch auch mal… Solange ich mich gut fühle, nehme ich alles mit was kommt. Ich denke, bisher hat mir mein Körper immer gezeigt, wenn was nicht stimmt oder ich hab´s „gespürt“ (und so ja auch jetzt wieder, sonst hätte ich wohl kaum gemerkt, dass ich wieder Leukämie habe) und daher genieße ich jetzt einfach die nächsten Tage mit meiner Familie, bis nächsten Montag der nächste Chemoblock beginnt. Ich halte euch aber selbstverständlich auf dem Laufenden über meine Fressaliengewohnheiten 😉

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22.November 2010

Heute war ein guter Tag! Ich hab Toppas gemampft, Spaghetti und Plätzchen 😉 Bei dem Cortison denkt man den ganzen Tag nur noch drüber nach, auf was man Hunger hat und dann müssen alle rennen und es besorgen *g* Meine Mom war da und hat nen größeren Tisch mitgebracht- jetzt hab ich mich doch heute glatt ausgebreitet und mit der Uniarbeit begonnen. Das tut ja sooo gut! Zum einen ein Stückchen Alltag hier drin und zum anderen das Gefühl auch geistig mal wieder was zu leisten- unersetzlich! Nebenher läuft grad „Extrem schön“- so pervers das klingt, aber bei manchen würd ich da einfach trotzdem nich tauschen wollen 😉
Ich hab nur noch 77 böse Zellen im Blut (die werden hier von Hand gezählt) und das heißt die Chemo schlägt gut an. Ich werd also morgen weiter basteln und essen (ich denk jetzt schon wieder ans Frühstück) und „arbeiten“.

In diesem Sinne bis morgen!

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