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Begriffserklärungen
- Allogenes Transplantat:
Transplantat, welches aus dem Knochenmark oder den Blutstammzellen eines Fremdspenders oder eines Familienmitglieds entnommen wurde.
- Anämie:
Blutarmut, Mangel an roten Blutkörperchen. Symptome können Müdigkeit, Kurzatmigkeit und allgemeine Schwäche sein.
- Apherese:
Verfahren zur Gewinnung bestimmter Blutzellen (Stammzellen, Blutplättchen). Der Vorgang wird mittels Blutzellseparator durchgeführt.
- ATG:
Immunsuppressiv wirkendes Gemisch polyklonaler Antikörper (Serum aus verschiedenen Antikörpern, die immunisierten Säugetieren entnommen werden) gegen menschliche Lymphozyten. Meist werden sie vom Pferd oder vom Kaninchen (wie bei mir) gewonnen. Sie bewirken im Körper eine Art Vergiftung. So kommt es zu einer Art „programmiertem Zelltod“ (Apoptose) und zur Blockade anderer wichtiger Zellfunktionen. ATG wird Transplantationspatienten verabreicht, um die Abstoßung des Transplantats im Empfänger zu verhindern
- Chemotherapie:
Therapie mit einem oder mehreren Medikamenten in Form von Tabletten oder Infusionen, die schnell wachsende Zellen zerstören (Krebszellen, leider aber auch u.a. Haarwurzelzellen).
- CT (Computertomographie):
Computergesteuerte Röntgenuntersuchung.
- Cortison:
Hormon, das in der Nebenniere gebildet wird. Medikamentös verabreicht wird es zur Verhinderung von Abstoßungs- und Unverträglichkeitsreaktionen eingesetzt.
- Cytarabin:
Chemotherapeutikum, Teil der Konditionierung vor Transplantation.
- Desinfektion/ Dekontamination:
Hygienische und pflegerische Maßnahmen zur Sauberhaltung und Keimentfernung.
- Erithrozyten:
Rote Blutkörperchen, zuständig für den Sauerstofftransport im Körper.
- Ganzkörperbestrahlung:
Bestrahlung, bei der alle körpereigenen Blutzellen vernichtet werden.
- Graft-versus-Host-Disease (GvHD):
siehe Unterkapitel
- Granulozyten:
Weiße Blutkörperchen, die für die Infektabwehr verantwortlich sind.
- Hickman-Katheter:
Ein zentraler Venenkatheter, über den Infusionen, Medikamente oder parenterale Ernährung
verabreicht werden kann.
- HLA (Humanes Leukozyten Antigen):
Spezielles Oberflächenmerkmal auf weißen Blutkörperchen, das die Gewebeverträglichkeit
zwischen Spender und Empfänger bestimmt.
- Immunsuppressiva:
Medikamente, die immunologische Reaktionen unterdrücken bzw. abschwächen.
- Immunsystem:
Komplexes Netzwerk, bestehend aus Organen (Milz, Mandeln, Lymphknoten),
Zellen und Botenstoffen, das den ganzen Körper durchzieht und ihn vor Infektionen
und Krankheiten schützt.
- Knochenmark:
Ort der Blutbildung im Inneren des Knochens, weich und schwammähnlich. Hier, v.a. in Beckenkamm und Brustbein, werden rote und weiße Blutkörperchen sowie die Blutplättchen gebildet.
- Knochenmarkpunktion:
Entnahme von Knochenmark aus Beckenkamm unter örtlicher Betäubung zu diagnostischen Zwecken.
- Knochenmarktransplantat:
Vom Spender aus dem Beckenkamm entnommenes und aufbereitetes Knochenmark.
- Konditionierung:
siehe Unterkapitel
- Leukämie:
Blutkrebs
- Leukozyten:
Weiße Blutzellen, zuständig für die Infektabwehr.
- Lymphozyt:
Untergruppe der Leukozyten. Umfasst die Gruppe der B-Zellen, T-Zellen und natürlichen Killerzellen.
- Mucositis:
Schmerzhafte Entzündung der Mundschleimhaut (Zahnfleisch, Lippen, Zunge, Speiseröhre, Magen und Darmschleimhaut können betroffen sein), verursacht durch Chemotherapie und Bestrahlung.
- Parenterale Ernährung:
Künstliche Zufuhr aller notwendigen Nährstoffe (Fette, Eiweiß, Kohlenhydrate), Vitamine, Spurenelemente und von Flüssigkeit über eine Vene.
- Protokoll:
Für jeden Patienten speziell erstellter Therapieplan.
- Remission:
Teilweises oder komplettes Verschwinden der Krankheitssymptome.
- Rezidiv:
Rückfall (z.B. Leukämie ALL 1 Rezidiv= 1. Rückfall und ALL 2 Rezidiv demnach der 2.)
- Stammzellen:
Mutterzellen im Knochenmark und im Blut, aus denen sich rote und weiße Blutkörperchen
sowie Blutplättchen entwickeln.
- Take:
Das Anwachsen des Transplantats.
- Thrombozyten:
Blutplättchen, verantwortlich für die Blutgerinnung. Bei Mangel können spontane Blutungen auftreten.
- T-Zellen (T-Lymphozyt):
Bilden eine Gruppe von Leukozyten (weiße Blutkörperchen), die der Immunabwehr dient. Die T-Zellen wandern durch den Organismus und überwachen ständig die Membranzusammensetzung der Körperzellen auf krankhafte Veränderungen.
- T-Killerzellen oder NK-Zellen (natürliche Killerzellen):
Sie sind in der Lage abnormale Zellen wie Tumorzellen oder virusinfizierte Zellen zu erkennen und abzutöten. Sie entwickeln sich im Knochenmark und sind eine wichtige Grundlage einer gelungenen Transplantation (Bildung ab 100 Tage nach KMT).
- Umkehrisolation:
Das Ziel der Umkehrisolation ist der Schutz des Patienten vor Infektionen aus der Umgebung.
Die „umgekehrte“ Isolation meint, dass nicht der Patient durch seine Krankheit eine Gefahr
für seine Umgebung darstellt, sondern die Umgebung (v.a. Bakterien und Viren) eine Gefahr für
den Patienten beinhaltet, bei dem die normale Funktion des Abwehrsystems therapiebedingt
abgeschwächt ist.
- Virus:
Infektionserreger, kleiner als Bakterien (z. B. Herpes).
- Zytostatika:
Medikamente, die zur Chemotherapie eingesetzt werden und das Zellwachstum hemmen.
das ist eine gute Zusammenfassung!
ich habe mich auf http://www.meinetransplantation.at/ viel mit diesem Thema beschäftigt, da mein Vater eine Transplantation braucht.
dieser Überblick über all die Begriffe machts nochmal leichter, alles zu verstehen. Danke dafür 🙂
Liebe Barbara,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich habe mich bereits auch weiter informiert und festgestellt, dass es keine Website gibt, die den onkologischen Fach- und Medikamentenwortschatz in einem für Jugendliche und Erwachsene verständlichen Deutsch erklärt. Daher werde ich ein Onko-Lexikon erstellen, das von mir erstellt und von Patienten erweitert wird. Dauert noch, aber ist in Arbeit. Bis dahin bin ich über zahlreiche ungeklärte Begriffe, die Euch tagtäglich im KKH über den Weg laufen dankbar.
Alles Gute für Deinen Vater und halt die Ohren steif.
Liebe Grüße,
Colette