Long time no writ

Hallo zusammen,

ich bin immer noch unter den Lebenden- die Witze sind ebenso makaber wie immer –> mir geht´s gut 🙂
Mittlerweile ist eine ziemlich lange Zeit vergangen seit meinem letzten Eintrag, aber ich denke ich sollte meinen Werdegang trotzdem weiterhin festhalten. In den letzten beiden Jahren haben mich viele angeschrieben- sowohl Bekannte, als auch mir Unbekannte Menschen- denen mein Blog eine große Hilfe war.  Zuerst dachte ich das sei ein Scherz, da ich doch meist eine sehr unverblümte Ausdrucksweise habe, aber in bestimmten Situationen des Lebens will man auch nur DAS hören. Die Realität. Keine Metaphern, Geheimnisse oder Verschönungen.
Meine Realität heute sieht folgendermaßen aus: ich sitze in meinem Büro und versuche die Nachfolgen und Aufschübe des Krankenhausaufenthaltes zu beseitigen. Typisch für meinen energiegeladenen Hintern war natürlich, dass ich direkt nach Ostern wieder studieren musste. Kaum aus der Kur zurück, rein in den Vorlesungssaal. Für mein normales Stundenpensum habe ich mich eigentlich eher gemäßigt in Kurse eingetragen, aber für meinen Körper waren es sicherlich gefühlte 100 Kurse zu viel. Das wollte ich aber so und gutes Zureden seitens meiner Familie, die mit Schrecken beobachten musste, was die 45-kg-Stange sich alles aufbürdet, halfen da schon mal gar nicht. Delia war bis 16 Uhr im Kindergarten und ich hab gelernt. Danach musste ich ganz dringend noch mit ihr Schlitten fahren (da war es meist eigentlich schon dunkel, aber das war super für uns beide!): abends fiel ich dann in´s Bett.
Mein Gewicht war (und ist teilweise immer noch) eine Katastrophe und eigentlich hätte ich überhaupt nicht laufen und täglich nur meine Kaloriendrinks schlürfen dürfen.  Das ist aber eben nicht meine Art.  So hatte ich aber auch keine Zeit, meine Hausarbeiten der Krankenhaussemester zu schreiben und das Semester danach auch nicht (ich musste ja wieder gaaanz dringend super viele Kurse belegen und außerdem meinem Aufenthalt in Barcelona mit Delia planen) und so weiter. Jetzt habe ich endlich Zeit und mühe mich damit ab, meine Nachlässe abzuarbeiten.

Das Jahr 2012 überspringe ich mal kurz (Nachtrag kommt, denn das war auch ein richtig tolles Jahr) und ich komme zur wichtigsten Nachricht überhaupt, die ich euch schon seit dem 10.03.- meinem Geburtstag- schuldig bin:
Ich habe meine Spenderin kennengelernt!! Sie wohnt leider weiter weg (aber zumindest in Deutschland!!), aber sie hatten sich schon immer das Wochenende nach Ablauf der 2 Jahre vorgemerkt, um uns besuchen zu kommen. Als ich meinen Antarg zum Kennenlernen einreichte, lag ihrer schon längst bereit und exakt am Tag der Transplantation vor 2 Jahren (03.03.), erhielt ich den Brief mit ihren Kontaktdaten. Die kleine Familie reiste am 09.03. abends an. Rein äußerlich könnte wir alle unterschiedlicher nicht sein: Mein Mann, der halbe Nerd-It-ler, eher normal gebaut und ihr Mann, ein bäriger Bodybuilder (Mäuschen, nicht böse sein, aber ich muss das so schreiben, damit man sich das richtig vorstellen kann hihi), ihr Sohn ein 7-jähriger Pasha-Frechdachs und die 4-jährige Prinzessin Delia,  sie eine Brünette, sehr sportlich gebaut, aber schlank und eher Hosenträger, ich ein Strich ohne Muckis, blond und Kleidchenträger.  Das Schöne ist, wir haben alle ein passendes Pendant, sind ca. gleich alt und verstehen uns gigantisch. Am ersten Abend sollte ihr Sohn eigentlich mit den Eltern im Gästezimmer schlafen. Due Kiddies kannten sich kaum eine halbe Stunde, haben sich dann aber schon zusammen in Delias Zimmer verkrochen und am nächsten Morgen haben wir erst gemerkt, dass sie beide zusammen im Kinderzimmer geschlafen haben. Ts…
Der Oberhammer überhaupt war aber, dass sie sich beide  im Zeitraum meiner Hochzeit typisieren ließen. Sie hatten einen Tag frei und ihren Sohn zu den Großeltern gegeben. (Na klar, wenn Matthias und ich frei haben, haben wir auch nichts Anderes im Kopf als Blut spenden zu gehen *g*…) Das ist schon krass. So sind ihre Merkmale exakt zu der Zeit in der Datenbank aufgetaucht, zu der ich nach einem Spender gesucht hatte (dauert ja immer bis zu drei Monaten, bis man im System ist).  Von ihem ersten anonymen Brief hatte ich ja schon erzählt.  Seitdem gaben wir uns die Pseudonyme fleur de lis (frz. für Lilie) und Lilli (auch abgeleitet von Lilie- das wusste ich aber damals noch nicht).  Das war der zweite schräge Zufall: Unsere gemeinsame Lieblingsblume ist die Lilie (meine Hochzeit war auch ausschließlich mit Lilien ausgestattet). Kurz vor unserem ersten Treffen hat sie sich eine riesige Lilie auch die Schulter tätowieren lassen und ich hatte schon im Krankenhaus an meinem dritten (pro Krankheit 1 Tattoo) Tattoo-Entwurf gefeilt: Eine Lilie mit einem Kolobri. All das kam bei unserem ersten Treffen an´s Licht. Da bekomme ich heute noch Gänsehaut. Aber der Oberhammer kommt noch: Ich hatte die ganze Zeit verzweifelt nach einem passenden Geschenk für sie gesucht, aber was schenkt man jemandem, den man nicht wirklich kennt, der einem aber so nahe steht, dass man auch Nichts unpersönliches wie eine Flasche Wein schenken möchte?? Der Tag des Besuchs nahte und ich wurde immer nervöser. Schließlich versteifte ich mich darauf, dass es irgendwas zu tun haben musste mit der Lilie. Das war bisher meine einzige Verbindung zu ihr, die auch ein persönliches Erinnerungsstück darstellen konnte. So, Idee vorhanden, aber was nun? Ich stand im Rush-hour-Stau in Neuburg direkt neben einem Schmuckhändler. Die ganze Stadt schien zugeparkt und überfüllt von Autos, aber wo gab´s ne Parklücke? Direkt davor. Von einer plötzlichen Eingebung getrieben quetschte ich mich da rein und kam mit dem besten Ergebnis wieder heraus, das ich mir nicht hätte träumen lassen: ein wunderschöner, leicht farbiger Lilienanhänger mit einer Kette. Ich war so erleichtert und erfreut und relaxt zugleich! Naja jedenfalls saßen wir dann abends nach ihrer Ankunft noch zusammen und ich konnte schon nicht mehr still sitzen, weil cih ihr unbedingt das Geschenk geben wollte. Sie macht es auf und sagt nur „Nee, oder: warte mal ab, was du morgen zum Geburtstag kriegst“. Tja, jetzt tragen wir beide den Anhänger :-)). Diese Verbindung, die anscheinend schon bestanden hatte, bevor wir uns überhaupt kannte, hat sich mit dem Kennenlernen nur bestätigt und verstärkt. Nicht umsonst heißt es ja blutsverwandt. Irgendwas müssen unsere Merkmale gemeinsam haben, dass wir uns so gut verstehen. Anders kann ich es mir nicht erklären. Sonst müsste ich ja von Schicksal sprechen und das ist mir schon wieder zu spirituell angehaucht oder was meint ihr? Ich finde, dass man das nicht mehr bloß als Zufall ansehen kann…
Übrigens: Danke an WhatsAPP! Die beste Erfindung seit es Smartphones gibt!

Kaum fiel die Tür zu und unsere Gäste reisten ab, fragte mein Mann: Und wann fahren WIR hin?? In 3 Wochen ist es wieder so weit (Feiertag, Brückentag und Wochenende hehe) und ich fieber jetztz schon darauf hin. Wir gehn dann auf die Wiesn. Unsere Mission: wir verbayern ihre ganze Family und zwingen sie zur Konversion! 🙂

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So, nun seid ihr erst einmal grob auf dem neuesten Stand. Es gibt natürlich noch viel mehr zu erzählen, aber ich möchte ja auch eure Leseaufnahmefähigkeit nicht überstrapazieren und auch nicht meine Tippfinger, die ich noch für die restlichen Hausarbeiten benötige *grummel*

Macht´s gut und bis bald!

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Post scriptum

Habe die Bilder von Bad Oexen eingestellt.
Delia ist erkältet. Ist echt saukalt hier und für heute Nacht ist Sturm angesagt. Wir verbrachten den Nachmittag mit Tee und Kuchen im Bett und hörten Kinder-CDs an. Delia ist total tapfer, weil jetzt geht die ganze Miste ja wieder los: Nicht die Mama anhusten, dauernd Hände waschen, keine Küsschen usw… Aber wir hatten trotzdem Spaß und nach dem Essen waren wir noch in einem Trommler-Kurs für Kinder.
Das wird schon wieder.

Grüße!!

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Halbzeit

Einen wunderschönen guten morgen wünsch ich euch!!

Das Wetter ist grauslig, aber meine Laune blendend. Am Wochenende war ich mit Delia auf einer Weserkanal-Rundfahrt mit anderen Kindern und es hat ihr riesig gefallen. Dort habe ich auch andere Familien kennengelernt, mit denen wir auch jetzt am We etwas unternehmen. Ich bin ja in dem Bereich der onkologisch kranken Eltern mit ihren gesunden Kindern und dann gibt es auch noch die Familienkur für kranke Kinder. Leukämie ist ja vorwiegend eine Kinderkrankheit und so hab ich hier einfach Probleme Anschluss zu finden, weil die meisten der Mütter Brustkrebs oder so was hatten.  Mit den Familien (kranker Kinder) hab ich mich irgendwie gleich vertraut und heimisch gefühlt. Da herrscht so ein Grundverständnis von dem, was man durchgemacht hat und so wird auch nicht groß über die Krankheit geredet, sondern die Familie steht im Vordergrund und sie haben einfach gemeinsam viel Spaß. Jedenfalls haben Delia und ich uns da eingeklinkt und auch gleich für den nächsten Sonntag einen Ausflug in´s „Zuckerhaus“ geplant. Dort kann man zusehen, wie Süßigkeiten (also Bonbons, Lutscher usw.) von Hand gefertigt werden und man kann auch selbst einen Lolli gestalten. Da freu ich mich schon drauf!
Für letzten Sonntag dann hatte ich Karten für ein Pinocchio-Musical online reserviert (hehe 1. Reihe).  Da von der Klinik aus aber kein Bus fuhr, überlegte ich mit dem Taxi oder dem Fahhrad zu fahren. Ich hatte ein Fahrrad mit Hänger gemietet und eigentlich sollten die 14 km einfach ja kein Problem sein. Is ja Flachland hier (;-) ). Also hab ich mir den Weg bei googlemaps rausgeschrieben und wollte so um 14 Uhr losfahren (um halb 4 musste ich die Karten abholen). Die Dame an der Rezeption hat mir den Weg dann nochmal erklärt und meinte:“ also ich würds nicht machen. “ Ca. 3 km später  wusste ich dann warum: Nettelstedt- unser Zielort- liegt links der Weser. Und was ist dort? Das Wesergebirge!
Es war eine wunderschöne kurvenreiche Strecke mit teilweise knackigen Steigungen, aber auch rasanten Abfahrten! Nach 10 km hielten wir an einer Tankstelle (Delia ein Eis, ich ein Red Bull) und informierten uns über den weiteren „Verlauf“ der Strecke. Ich habs nur gehört und wusste ich fahr keinen Schritt weiter. Wir durften dann das Fahrrad in die Werkstatt dort stellen und riefen ein Taxi. Also die letzten 10 km waren nicht einmal halb so schlimm wie die 4, die uns noch erwartet hätten! Die Freilichtbühne ist ganz oben auf dem Berg in einen kleinen Wald eingebaut und die Steigung nach oben war grauenvoll. Das Taxi ist aber bis ganz hoch gefahren hehe. Delia war eigentlich total fertig und müde, aber als es dann anfing saß sie ganz aufmerksam und aufrecht auf ihrem Stuhl. Es war super gemacht und auch sehr verständlich für kleine Kinder. Rückfahrt zur Tankstelle wieder mit der Taxe, dann rauf auf ne kleine Anhöhe und ab da konnte ich fast den ganzen Heimweg rollen lassen. Gegen 18 Uhr war das Musical zu Ende und so hatte ich mich hier auch zum Abendessen ausgetragen. Auf der Hinfahrt fiel mir schon so ein spanisches Tapas-Restaurant auf und genau da gingen wir dann auch essen. Die Servicekräfte waren unterbesetzt und so dauerte unsere Bestellung ewig. Für den kleinen Hunger gabs dann ein Entrée mit frischem Brot, scharfen Nudeln, Oliven und Wasabiquark. Ich hab mich echt nicht gekriegt: Delia hat fast den ganzen Wasabiquark mit dem Brot gemampft und auch Oliven!! Ich hatte erst Angst sie würde den Kern schlucken, aber sie hat das so schnell rausgehabt das Ding abzunagen und den Kern auszuspucken… Das Beste war, als sie eine Serviette nahm und die übrig gebliebenen Brotscheiben einpackte „die nehm ich mir mit“. Das war echt zum Schießen! Ich habe auch super lecker gegessen und danach mussten wir noch ca. 1 km in die Klinik fahren. Um 22 Uhr war sie im Bett. Natürlich kam sie dann am nächsten morgen nicht raus (Montag und um 8:30 gehen die Kinder immer gemeinsam in den Kindi). Sie stand um 8 Uhr auf und da war ja noch das Brot. Bresso im Kühlschrank druff uffs Brot und sie hat wieder geschleckt. Pünktlich wurde sie abgeholt und ich ging danach gemütlich frühstücken.
Gestern früh hab ich mich auch fast kaputtgelacht. Sie steht auf und sagt zu mir:“ Mama ich hol jetzt die Schnecke aus meinem Ohr“. Ich dachte sie hätte ein Viech drin oder so. Sie:“nein die Schnecke!“ ich:“welche Schnecke denn?“ sie:“die in meinem Ohr“ ich:“wer sagt DAS denn?“ sie:“ die Omi“. Da hats dann endlich auch bei mir geschnackelt… Das war sooo süß.
Ihr wollt aber sicher noch erfahren wie´s MIR geht: Gut- wie immer halt 😉
Nein, also ich fühl mich hier pudelwohl, habe tolle Anwendungen und auch schon gut Muskeln aufgebaut. Mein Gewicht ist aber noch nicht gestiegen, aber dann haben eben die Muskeln jetzt die Energie zum Aufbauen bekommen und ich bin ja auch noch 2 Wochen da. Zumindest kann ich wieder alleine aus der Hocke aufstehen und ich bin gestern 5 Runden (1 = 450 m) am Stück in 15 min. gelaufen (für den Marathon reichts noch nicht, Dominiqui, aber nächstes Jahr bestimmt)!!! Meine Muskeln brannten nicht und ich hab mich so stolz und erleichtert gefühlt. Als ich das erste Mal lief, sind mir fast die Beine weggeknickt und ich hab überall gezittert. Für mich ist das in den 2 Wochen echt ein riesen Fortschritt. Neue Anwendung seit dieser Woche: Body Workout- Step Aerobic. Ich liebe Step Aerobic!! Ich hab da früher selbst auch Kurse im Turnsportverein gegeben und so kannte ich alle Übungen und kam auch gleich gut mit. Die ersten 30 min. waren schon echt knackig- ist ja im Endeffekt immer eine Treppenstufe hoch, eine runter und das 30 min. lang. Dafür, dass ich vor der Kur kaum 2 Stockwerke laufen konnte, war ich echt begeistert. Die nächsten 15 min. hab ich gekämpft. Boah- die Muskeln brennen, die Beine sind sackschwer und dann sollst auch noch hüpfen. Ich hab das allererste Mal in dieser Kur geschwitzt. Aber wenn man etwas so gerne macht, fühlt man sich einfach nur toll und glücklich und froh, dass man  das überhaupt wieder machen kann und es so langsam auch aufwärts geht.
Ich muss jetzt meine Cremesuppe essen (Zwischenmahlzeit).

Alles Liebe,

eure Colette

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Erste Woche vorbei

Halli hallo!!

Ich bin tiefenentspannt 😉 so sehr, dass es mir sicher auch bald auf den Geist geht 😉 Nein schmarrn, es ist wirklich toll hier und ich habe viel Zeit für mich und auch viel Zeit, die ich mit Delia verbringe.  Ich werde echt mal gezwungen zu relaxen. Zu Hause nehm ich mir schon auch Auszeiten, aber in denen organisier ich ja schon wieder gedanklich, was ich als nächstes zu tun habe, wenn ich wieder aufsteh und so bringt´s ja auch nichts. Hier gibt´s jetzt aber nichts zu tun und so entspanne ich auch wirklich mal. Bisher hab ich mein Gewicht gehalten- was gut ist, denn ich habe körperlich schon etwas aufgebaut und zu Hause hätt ich da abgenommen. Ich fühl mich schon besser und kann sogar in 20 min. 1800 m laufen. Eigentlich ein Witz, aber ich hab mit 900 m angefangen und bin fast zusammengebrochen. Mein Puls war fast normal, aber die Beine (Muskeln) machen´s halt nicht mit und so steht man mit zitternden Knien da und versucht sich aufrecht zu halten. Heute hab ich mich dann auch schon sicherer gefühlt und ich denke ich werd die 4 Runden erst mal halten und versuchen mich zeitlich zu steigern. Morgen ziehn wir in ein anderes Zimmer. Die Etagen im Mutter-Kind-Bereich sind nach Alter der Kinder aufgeteilt und so haben wir unsere Zimmer im Gang mit den Kleinkindern.l Generell wär das kein Problem, aber ausgerechnet unsere Nachbarin hat Erziehungsmethoden (eher gar keine), die echt fraglich sind. Jedenfalls gehen da die Kinder (2 Stück) ert um 22 Uhr ins Bett, machen ein riesen Theater, weil sie nicht wollen und toben dann noch bis um 23 Uhr. Morgens geht´s dann um 5/ halb 6 los mit Lichtschalter an/aus und in Steckdosen rumpopeln. Dazu ein Gekreische, dass ich echt im Bett steh! Heute seh ich den Kleinen dann mit 2 Ladekabeln im Mund herumlaufen und da hörts bei mir echt auf.  Ich sag ja gegen Geschrei nichts. Babies schreien mal nachts, aber normalerweise kommt dann die Mutter und es ist in 10 min. wieder Ruhe. Aber hier nich nööö. Kinderzimmertüre zu (das Ki.zimmer hat die Wand zu meinem Schlafzimmer, aber trotz geschlossener Türe ist sogar Delia schon aufgewacht). Naja, is auch egal wir ziehen jedenfalls um. Ich möcht hier keinen Stress mit den anderen Müttern, weil sich sowas ja auch schnell rumspricht und manche sind ja auch echt nett. Ich male seit 3 Abenden an einem T-Shirt für Delia. Es musste unbedingt Bob der Baumeister sein und dann aber natürlich auch noch Winnie Puh. Also Vorder- und Rückseite. Ich muss da jetzt rummalen. Bin gespannt, was sie dann sagt. Am Samstag waren wir eben im Werkraum und siehatte sich das Shirt rausgesucht und mittags dann beim baden. Sie liebt das Wasser (wie die Mama) und so finde ich kann sie mit den Schwimmflügeln auch schon ganz gut schwimmen. Es ist die ganze Zeit über bisher a…kalt gewesen. 11 °, aber gefühlte 5, weil der Wind einfach auch zusätzlich so kalt war. Wir fuhren dann aber trotzdem mit dem „Autobus“und 50 älteren Herrschaften nach Hameln. Das hat echt Spaß gemacht. Wir waren eingepackt und ausgerüstet und da sie ja das einzige Kinde war und ich dijenige, die sie so wahnsinnig toll und perfekt erzogen hab, genossen wir dann ein paar nette Privilegiern und neue Bekanntschaften. Für und gab es dann auch noch eine frisch gebackene Herzwaffel am Stiel und so war sogar die Std. Sightseeing durch die Stadt für Delia gar nicht langweilig. Ich stell euch da noch die Bilder ein. Das mit dem Rattenfänger hat sie irgendwie noch nicht ganz verstanden (wo sind die Ratten?), aber ich hab ja das Prospekt und kann´s ihr später mal wieder erklären.

Heute war also der allererste Sonnentag seit unserer Ankunft und ich hatte schon um 14:15 Therapieschluss. So hingen wir auf dem Spieli ab 😉 Delia tut das hier auch sehr gut hab ich das Gefühl und morgen darf sie endlich reiten. Bin mal gespannt wie das wird.
Also machts gut und bos bald,

eure Colette

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Endlich in Kur

Hallo ihr Lieben!

Ich weiß, ich weiß, ich hab mich ewig nicht gemeldet. Wir ziehen gerade um IN–>EI und ich hab jetzt vor der Kur noch das Haus ausgeräumt und aussortiert. Heute sind wir in Bad Oexen angekommen und es ist einfach schön hier. Ich freue mich auf 4 Wochen Erholung mit meiner Tochter und ich hoffe, dass sich dann auch mal wieder mein körperlicher Zustand bessert. Die letzten Wochen waren doch sehr stressig und ich hab zu Hause einfach keine Chance aufzubauen. Ich werd hier sicher keinen Finger rühren! 😉
Was die „Genesung“ angeht lief es bisher besser als erwartet und ich habe auch schon vor dem 100-sten Tag Tabletten reduziert und 440 T-Zellen (das sind die Killerzelen, die normal ab dem 100-sten Tag kommen und für die Immunabwehr zuständig sind).
Gestern waren darüber auch 2  Zeitungsartikel in der Schwäbischen und im Donaukurier (siehe Presse und Artikel).
Mir geht es wirklich sehr gut- mal abgesehen vom Gewicht und meiner Zunge, die einfach nicht heilt.
Aber das hält mich ja nicht davon ab genauso zu powern wie früher. Da ist es grad mal gut, wenn ich hier gebremst werde. So hab ich ja auch endlich mal wieder Zeit in den Blog zu schreiben ;-)… Ich bin abends teilweise echt so kaputt, dass ich ins Bett falle und kaum in der Lage bin mich zu rühren. Wenn ich dann um halb 11 nochmal aufstehen muss um Zähne zu putzen, muss ich mich echt zusammenreißen. Ich kriegs einfach nicht hin mal ruhig auf meinem A… hocken zu bleiben. Das ist irgenwie ungenutzte Zeit und das kann ich nicht brauchen. Ausserdem langweile ich mich auch so wahnsinnig schnell. Aber natürlich gibt es auch Zeiten der Ruhe, aber da nehme ich mir bewusst (wie ein Termin) frei und mach langsam. Aber so am Tag mal dazwischen- ungeplant…so flexibel bin ich dann doch nicht *g*
Jedenfalls freue ic mich riesig auf diese 4 Wochen hier und ich verspreche e zu berichten.

Alles Liebe,
Eure Colette

 

 

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Tag 65

Guten morgen!!

Endlich hab ich Zeit euch zu schreiben… Die letzten Wochen ist so viel passiert, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Also erst einmal bin ich am Samstag vor Ostern übberraschend von der Station entlassen worden. Ich war total glücklich und mein Mann und Delia waren ja auch da und so verbrachten wir die erste Nacht auch gemeinsam. Ich musste erst am Montag (!!!) wieder zur Kontrolle und so hatte ich das erste Mal für fast 2 Tage krankenhausfrei! Mein Mann fuhr am Montag wieder zur Arbeit und so waren Delia und ich allein. Sie war ja so glücklich und „handzahm“ (also ihr wisst schon was ich mein), dass ich mit ihr bis in die Stadt latschen konnte und wieder rauf. Wer sich in Ulm auskennt weiß, dass das ne ziehmliche Strecke ist…Natürlich gab´s zwischendurch ein Eis 😉
Die nächste Kontrolle war dann am Donnerstag und es lohnte sich einfach nicht, nach Ingolstadt zu fahren. Also fuhr ich zur (ihrer) meiner (Tiktak)-Oma Nähe Bodensee, um die schönen Tage im warmen Süden zu verbringen und mich betüteln zu lassen *g* . Dienstag mit meiner Schwester in Ravensburg getroffen und auf die Veitsburg gelatscht (boah nur Treppen- wir warn echt tapfer!) und dort leicht frierend gegessen (Sonne war da, aber Wind irgendwie bissel kalt). Aber vor dem Essen musste ich ja noch gespritzt werden. Wir 2 standen also ungelogen eine halbe Stunde auf dem Klo und meine Sisser hat sich vor Angst fast in die Hose gemacht und ich vor Lachen. Immer wieder hat sie ne Fettfalte gesucht (wo´s halt nicht wirklich eine gibt) und tief Luft geholt, um dann doch abzubrechen. Mein Zählen (1…2…3) hat sie nur noch nervöser gemacht und ich hab echt geprustet vor Lachen. Irgendwann hat sie mir das Ding dann reingerammt und mir mit zittrigen Händen die Nadel wiedergegeben. Wir dachten schon, sie hätten unsere Getränke vom Tisch wieder abgeräumt und das Essen storniert, aber es war alles noch da und so hatten wir´s echt ganz nett dort oben. Donnerstag hatte ich mir in den Kopf gesetzt alle auf den Pfänder zu jagen. Hat dann auch geklappt nur dass wir GEFAHREN sind… oben angekommen ham wir´s (Oma, ihr Mann, Mama, meine Schwester und Delia) grad so zur Spitze geschafft und uns dann unterhalb erst mal völlig geschafft auf die Terasse von so nem Kiosk gehockt. Hatte ich erwähnt, dass Delia am Tag zuvor keine Windel mehr wollte? Also sie hatte an diesem Tag auch keine an und so ist jeder mit ihr abwechselnd auf´s Klo gesprungen. Da war sie ja so stolz (und ist es immer noch)! Sogar nachts bräuchte sie eigentlich keine, weil sie es echt hält bis zum Aufstehn. Da bin ich jetzt natürlich noch stolzer. Mama raus, Windel weg hehe. Jedenfalls wollten meine Sisser und ich mit ihr noch das Wildgehege dort oben anschaun. Ich hatte das völlig anders in Erinnerung und kann mich echt auch nicht daran erinnern jemals solche Steilhänge hochgelatscht zu sein… Es ist ein Rundweg, der erst mit einem Gefälle von ca. 40% abwärts geht (klar, wir ham ja auch die Goisböck aagschaut) und dann um die Kurve aber wieder genauso bergauf. Delia war echt sooo tapfer. Es gab am Straßenrand so Holzpflöcke, auf denen sie immer Pause machen wollte, aber da waren ja auch die 2 Jungs und deren Eltern mit dem Kinderwagen (!!!!!!!!! hallo was denken die sich? Wir keuchen und schnaufen und die laufen im Stechschritt mit so nem Riesenteil den Berg rauf) und so gönnte sie sich auch keine Pause. Der Rest unserer Truppe machte es sich angeblich in einem Restaurant in der Nähe gemütlich und wartet dort auf uns. Wir also aus dem Gehege raus, kurz aufs Klo und dann zum ersten Gasthof. Keiner da. Kurzer Stopp am Kiosk für Gummibärchen und Pfefferminztaler und auf zum Nächsten (Gibt ja nur 4 im Umkreis) Berg runter, gekuckt, niemand, Berg wieder rauf. Wieder zum Kiosk, keiner da. Zurück zum Gipfel auf die Terasse- keiner da. Richtung Parkplatz dann (Delia hat abwesend an meiner Hand geplappert und gesungen und ist einfach nur noch mitgelaufen. Sie wusste eh, dass quengeln zwecklos ist) gab´s noch en nettes Lokal, aber auch nix. Gefrustet standen wir schlussendlich am Auto. Keiner da. Ösiland- sauteuer- will man nicht mit dem Handy telen. Ich also eine Sms geschrieben wo sie denn sind- wir wären am Parkplatz. Sie waren am Kiosk. Hallo- wir waren 2 Mal da und haben alles abgegrast. Naja, Delia ist so gigantisch viel gelaufen und ich selbst ja auch, dass wir uns auf die nächste Weide gepflonzt haben. Geniaöes Wetter, tolle Aussicht auf den Bodensee und gutes Essen- der Tag war wie ich es mir gewünscht hatte. Aber das Beste kommt ja noch: Ostern! Wir hatten entschieden erst die Woche drauf wieder nach Ingolstadt zu fahren und so blieben wir Ostern in Ulm. Ich hatte einen Tisch reserviert in einem Café in der Stadt zum Frühstücken. Wir waren 12 Personen und es war tolles Wetter. Ein bissel frisch noch am Morgen, da wir draussen saßen, aber es war jeder gewappnet. Dann kam noch mein Onkel samt Family (5 Leute) und so hatte ich alle meine Lieben um mich. Genauso, wie´s geplant war. Danach gingen wir auf einen Spielplatz in einem Wohnviertel in der Nähe des Krankenhauses, von dem ich wusste, dass zu der Zeit niemand sein würde. Er ist sehr großflächig und liegt in einem Park- perfekt. Dort gab´s dann ein paar Osterhasenbeauftragte, die die Nester aus den Kofferräumen der Autos holen und verstecken mussten, während die anderen nach dem Osterhasen Ausschau hielten 😉
Ich sag euch: Osternester für 17 Personen…das ist lustig! Delia kam gleich mit einer Schubkarre an und auch mit einem Prinzessinnenmülleimer (für ihr neues Zimmer), in die sie all ihre Süßigkeiten stopfte. Dann noch einen Fahrradhelm, eine riesen Schaufel, einen Kassettenrecorder mit Aufnahmefunktion, Bücher usw. Kein Wunder hatten wir keinen Platz mehr im Auto 😉
Danach ging´s mal wieder zu dem großen Abenteuerspielplatz in Friedrichsau- und direkt auch in den italienischen Biergarten dort *g* Ein Platzregen trennte uns dann aprubt gegen Ende und wir rannten zu den Autos. Es lief alles wie ich es geplant hatte und war einfach nur ein richtig tolles Osterfest. Ostern 1996 hatte alles begonnen und Ostern 2011 ist endlich alles beendet. Da glaube ich fest dran.
Die Woche drauf hatte ich Die.und Fr. Kontrolle und da wir die Whg. noch räumen mussten fuhr ich wieder zu Oma und hab endlich mal wieder nen ganzen 500-Seiten Schinken an einem Tag gelesen. Das war ein Feeling sag ich euch. Die Piekserei ging endlich auh dem Ende zu, weil das Cortison immer verringert wurde und seit letztem Samstag muss ich nimmer gespritzt werden. Blutzucker mess ich zwar noch sporadisch und die sind schon noch höher als normal, aber soweit im grünen Bereich, dass ich kein Insulin mehr brauch und mein Pankreas das allein schafft. Meinem Mund geht´s nicht besser und bleibt konstant schlecht. Geschmacksnerven nur gering vorhanden und es funktioniert nur 1 (von 3) Speicheldrüsen. Ausserdem hab ich immer noch nen leichten weißen Belag auf der Zunge und die Wangentaschen sind vernarbt. Ich weiß nicht, ob sich das mal mal noch legt bzw. wieder heilt- ich weiß nur, dass es mich ankotzen würde, wenn nicht. Auf jeden Fall hab ich nächsten Freitag nen HNO-Termin und bin gespannt, was da rauskommt. Bin seit 1 Woche zu Hause in Ingolstadt und es sieht katastrophal aus. Hier steht regelrecht eine Wohnung im Haus rum und will aufgeräumt werden. Hab erst den Kleiderberg von Delia geschafft. Ich hab aber auch ehrlich gesagt keine Energie, um großartig was auf die Beine zu stellen. Das was ich tagsüber esse, brauch ich regelrecht zum existieren und alles was ich mehr mach, nehm ich schon wieder ab. Ich bin jetzt bei 48 kg und irgendwie wirds nicht besser. Man ist halt jetzt wieder zu Hause, verhält sich relativ normal und die Personen um einen rum gleichen sich dem an und behalndeln dich auch so. Ich weiß gar nicht, wie ich das ändern kann, weil ich irgendwie nicht mehr nur von mir diesen Erwartungsdruck spüre, sondern auch von außen und das ist mir zu viel. Jetzt sitze ich seit 3 Tagen hier im Haus rum und hab schon wieder nen Hauskoller. Wenn ich nicht rauskann werd ich echt depressiv und super schlecht gelaunt. „Was machst du heute?“ Was soll ich schon groß machen- ich hock hier rum und betreue Delia. Es ist regelrecht betreuen, denn zu mehr bin ich nicht fähig. Auf´s Klo, wieder runter, Treppen hoch in´s Zimmer, wieder runter, Frühstück richten, kochen, spielen, anziehn, Haare richten…dann kommt endlich der Mittagschlaf und ich kann kurz verschnaufen. Dann seh ich aber das Chaos hier und kann mich nicht hinlegen, weil ich mich da einfach nicht wohlfühl und hab dauernd den inneren Drang den Scheißdreck wegzuräumen. Also komm ich trotz der „Ruhe“ hier überhaupt nicht zur Ruhe und schon gar nicht dazu mal was für die Uni zu tun. Wenigstens hab ich immer bei den Kontrollen in Ulm auch wieder Lateinunterricht und da hab ich jetzt immer mal wieder Vokabeln gelernt und Hause gemacht. Das tut echt gut und entspannt mich sogar ein wenig. Da sitz ich nur, verbrauche kaum Energie und fühl mich nicht so schlecht. Also Untergewicht ist echt übel. Ich bin froh, dass ich bald in Kur geh und dort hoffentlich wieder aufbauen kann. Hier funktioniert das nicht. Doppelt so viel essen geht auch nicht, weil da die Speichelmasse einfach auch nicht ausreicht und ehrlich gesagt reicht mir die Kocherei 1-2 Mal am Tag. Ich koche nur noch frisch und gesund und es macht wahnsinnig Spaß und schmeckt super lecker. Delia mampft mein Gekochtes weg wie nichts. Am Sonntag gab´s Tagliatelle mit Zitronensahnesoße, Montag gab´s Spargelsalat mit Erdebeeren und Zitronen-Vanillesoße, mittags hab ich ein Rucola-Bärlauch-Pesto gemacht und Abends eine Avocado-Spargelcremesuppe.  Für Delia gab´s nochmal Tagliatelle aber mit ner super Tomatensoße. Sie hat sich den Bauch so vollgeschlagen, dass sie irgendwann meinte „Mama mein Bauch tut ja so weh“. Gestern einen Zwiebellauchkuchen und heute gibt´s gefüllte Hühnerbrustfilets mit Ricotta und Pesto und Rosmarinkartoffeln. Ach so- das Pesto fand Delia auch so lecker, dass sie davon gar nichts abgeben wollte „das riecht ja so lecker“. Also da merkt man echt, dass die Esserei reine Erziehungssache ist. Verziehen die Eltern am Tisch das Gesicht, macht es das Kind auch. Sie muss aber alles wenigstens probieren und meist schmeckts ihr eh. Da bin ich so froh. Ich hasse diese ewige Nörgelei. Da steht man als Mutter ewig in der Küche und dann wird nur gemeckert. Bei meiner Mom war´s so und ich denke viele Mütter finden sich in dieser Situation auch wieder. Mittlerweile koch ich halt für mich und habe meine Freude daran und entweder es wird gegessen oder halt nicht. Mein Pankreas wehrt sich gegen Schweinefleisch, Kuhmilch und diverse Öle. Ich arbeite viel mit Kürbiskern- Sesam- und Walnussöl. Das geht einigermaßen. Kochen halt mit Rapsöl oder Wasser. Mittlerweile geht es einigermaßen. Wenn ich nicht darauf achte, rutscht das Essen grad so durch, wie es reingekommen ist. Natürlich kombiniert mit Bauchkrämpfen und einer halbstündigen Klosession. Darauf verzichte ich seit 2 Wochen und es klappt ja schließlich auch ganz gut. Die Preise für Ziegen- und Schafsmilch fnd ich aber sauteuer uund ich muss unbedingt in der näheren Umgebung einen Ziegen- oder Lämmerhof finden. Milchreis mit Ziegenmilch schmeckt irgendwie komisch- das lass ich lieber wieder 😉 So, endlich komm ich mit meinen Erzählungen dem Ende zu. Ihr werdet´s nicht glauben, aber ich schreibe seit 1 Woche an diesem Text und hab jedes Mal den Tag oben verändert. Jetzt hab ich nen Fahrradsitz für Delia und dann kann ich hoffentlich endlich auch mal raus hier und weiter weg in den Park oder so fahren. Klar- ich möcht mich nicht verausgaben, aber wenigstens was anderes sehen… Delia freut sich auch schon riesig „da kann ich dann schlafen“ Hahaha Leider sind anscheinend meine beiden Fahhradschläuche kaputt. Die müssen jetzt noch repariert werden und dann geht´s los. Übrigens hab ich jetzt nur noch 1 Mal die Woche Kontrolle in Ulm- freitags. Ich freu mich sogar schon drauf: Auto fahren, Latein lernen, Delia kann in den Kindi (der fehlt ihr schon)…
Also ich hoffe ich hab demnächst wieder mehr Zeit euch schreiben zu können, aber am Wichtigsten für euch ist es sicher einfach zu wissen, dass es mir gut geht und alle Werte im grünen Bereich sind. Mit meinem Gewicht- das krieg ich schon irgendwie hin.

Alles Liebe,

eure Colette

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Tag 45

Ich bin draussen!!!!!!!! Entlassen worden am Samstag!! Und dann war ich sogar in Ingolstadt und hab in meinem eigenen  Bett geschlafen! Heute dann Kontrolle in der Tagesklinik und dann erst wieder am Donnerstag! Ich bin ja so froh. Delia hat sich fast überschlagen vor Freude, dass Mama in Etting ist. Jetzt wird endlich alles gut und die Krankenzimmer-Zeiten sind hoffentlich auch vorbei. Ich muss heute noch viel erledigen und schreib euch die Tage wieder. Möcht einfach mal ausspannen und die Freiheit genießen. 2 ganze Tage weder Krankenhaus noch Kontrolle… wow!

Ich wünsch euch eine tolle Woche und umarme mal kurz die Welt.

Eure Colette

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Tag 43

Guten morgen meine Lieben!

Ich bin mal wieder schon wach, weil ich doch glatt aus Versehen um 22 Uhr eingeschlafen bin. Liege seit kurz nach 4 Uhr wach im Bett. Bevor mir jetzt aber noch 1000 Gedanken mehr durch den Kopf schwirren und mich einfach nur nerven, schreib ich euch lieber… 😉

Am Dienstag hab ich mich das letzte Mal gemeldet und hatte die Hoffnung endlich hier entlassen zu werden. Ich bin aber im Krankenzimmer. Das mit dem Insulin und den Blutzuckermessungen stellt anscheinend ein Problem dar und so sitze ich abgestöpselt morgens bis 12 Uhr die Zeit ab und dann ab 18 Uhr. Ich will ja nix sagen, aber wenns wenigstens mal wieder hupen würde wär´s schon ne Abwechslung 😉
Am Mittwoch dann war Tobi van Deisner da. Er kam zu allen Patienten, die nicht aus ihrem Zimmer dürfen und gab dann nachmittags für die Allgemeinpädiatrie noch eine Vorstellung. Er ist dieser Ballonkünstler aus der Supertalentshow. Ich hatte das natürlich mal wieder nicht gesehen- dafür aber meine Mom *g* Jedenfalls kommt es manchmal vor, dass es einen unbekannten Spender gibt, der den Kindern das Leben im Krankenzimmer erleichtern möchte und so kann sich jeder für einen gewissen Betrag etwas wünschen. In diesem Fall kam vor 2 Wochen die Kinderbetreuerin zu mir und fragte mich, was ich denn gerne hätte- es gäbe einen Spender. Ich also meinen Wunsch geäußert. Jetzt wollt ich auch schon seit ewigen Zeiten endlich mal wieder den Film „Center Stage“ sehen. Am Dienstag Abend bekam ich ihn dann- wollte ihn aber nicht alleine sehen und daher hab ich das auf den nächsten Morgen mit meiner Mom verschoben. Tja, der nächste Moorgen war der Mittwoch und weil der Film gleich zu Ende war, schickten wir den Ballonkünstler weiter, weil wir ja eh wussten, dass wir mit Delia in die Mittagsvorstellung gehen würden. Keine 3 sec später wird aber ein Geschenk in die Schhleuse gelegt… Das hätt man mir ja echt gleich sagen können grmpf.  Naja- hab ihn dann beim Gehen noch auf einer anderen Station getroffen und mich bedanken können. Ich hoff ich krieg da noch das Foto, dann stell ich´s euch ein. Nachmittags dann war Delia eine begeisterte Zuschauerin „ich mag ein Hase!“ (sie bekam einen Hund, ich eine Blume) und ich hab mich auf meiner alten Station blicken lassen, die sich alle riesig freuen, dass es mir so gut geht und es auch so schnell ging jetzt.
Der Donnerstag war verregnet, nass und kalt und so ham wir in der Wohnung fein gekocht und ich bin mit Delia auf den Gängen Laufrad gefahren. Naja- sie ist eher noch gelaufen- hat sich also nicht gescheit auf den Sattel gesetzt, aber irgendwann ging´s dann besser. Dann ist sie noch meinen Seifenbblasen hinterhergejagt und wollte natürlich auch mal selbst pusten. Nach dem 3. Mal dachte sie man könnts doch auch mal in den Mund schieben. Das war anscheinend so ekelhaft, dass sie das Fläschchen fallen ließ und ich bin auch total erschrocken, dass sie sich Seife in den Mund geschoben hat und so hat sie das große Heulen angefangen. Also schnell rein, Mund ausspülen, trösten und aufklären, Putzlappen holen. Das war sooo süß.
Seit Dienstag spritz ich (bzw. jeder andere, der um mich rum ist) Insulin. Blutzucker messen kann ich selber, aber spritzen halt nicht. Macht aber auch nix, bin ja eh da und meine 3 Vollzeitbetreuer ham sich schon bewiesen. Das klappt ganz gut und ich bin also seitdem aufm Sprung. Das Zimmer ist fast leergeräumt und ich will endlich „abdampfen“. Heute ist die Gloi mit dem Opa unterwegs und so haben Matthias und ich einen wunderschönen gemeinsamen Tag vor uns. Die Krönung wär jetzt die erste Nacht gemeinsam ausserhalb zu verbringen. Gemütlich ZUSAMMEN fernsehen, bisslä schnabulieren und dann viel kuscheln (dabei wird´s wohl leider auch noch ne Weile bleiben müssen, aber es ist für mich echt ein Meilenstein, nachdem man sich in den letzten Wochen ja nicht einmal umarmen konnte…). Jetzt wurde ich gestern auch noch nicht entlassen und heute ist We. Ich sitze echt auf Kohlen und noch 2 Nächte möchte ich einfach nicht bleiben. Mal sehen, wie´s in 4 h aussieht- da isses dann zumindest mal hell draussen 😉

Wünsch euch einen sonnigen Samstag. Macht´s nicht zu stressig- ich weiß, einziger Tag unter der Woche zum einkaufen, aber ein gemütliches Käffchen in der Sonne muss schon drin sein…

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Tag 39

Also nach mir kann man jetzt wieder die Uhr stellen. Exakt 6 h Schlaf- egal, wann ich in´s Bett gehe. Ich hab mich jetzt mit 24 Uhr angefreundet, weil ich festgestellt habe, dass ich um 5 Uhr morgends zwar fit bin, es sich aber so falsch anfühlt um diese Zeit aufzustehn, dass ich wach liegenbleibe und mich aber langweile. Jetzt hab ich euch heute schon neue Bilder eingestellt (März und April), e-mails geschrieben…

Ich bin übrigens abgestöpselt! Hehe also mir wurden heute morgen beim Blut abnehmen gleich die Kabel mitentfernt und so kann ich mich frei im Zimmer bewegen. Und wo sitze ich und schreibe euch? Trotzdem im Bett 😉 Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass die Klimaanlage hier drin immer sehr kalt ist und mir der „Wind“ um die Ohren pfeift. Die Decke mit meiner eigenen Bettwäsche is da einfach kuschliger.

Am Wochenende war mein Mann da und ich darf jetzt auch endlich wieder meinen Ehering tragen. Ich hab die ganze Zeit an dem leeren Finger rumgepult, weil mir da einfach was gefehlt hat. Jetzt ists wieder gut. Die meisten meinen ja man spielt rum, wenn er dran ist- ich denk das ist reine Gewohnheitssache. Am Sonntag sind wir nach Geislingen an der Steige gefahren und haben uns die Burg Helfenstein angesehen. Ratet mal wer gefahren ist? ICH und es tat soooo gut! Ein Auto gibt einem einfach doch solch ein Freiheitsgefühl. Ich brauch das zumindest. Ich kann einsteigen und fahren wohin ich möchte. Bin auf nichts und niemanden angewiesen… Die Burg ist wirklich nur noch eine Ruine, aber ein sehr schönes Fleckchen zum Laufen und herumspringen. Vor allem sehr hoch gelegen und man überblickt das ganze Tal. Delia ist schon immer begeistert gewesen, wenn sie einen großen Ausblick hat. Süß waren ihre Fragen zur Burg: Wo ist der Prinz? Was macht der Prinz? Was macht der Prinz mit der Prinzessin? Warum is das Haus (die Burg) kaputt? Wo wohnt der Prinz jetzt?…. Was sie schon alles kombinieren kann und welche Gedanken sie sich macht. Das überrascht mich echt immer wieder. Die Bilder dazu stell ich euch nachher gleich auch noch ein.
Dann ham wir uns die kleine Stadt noch ein wenig angesehen und sind nach einem Kuchen (Himbeer-Schoko 😉 ) wieder in´s KKH gefahren. Oh war das ein schönes We.
Seit gestern bekomme ich das Cortison in Tablettenform und so steht einer Entlassung aus dem Zimmer hier eigentlich nichts mehr im Wege- bis auf die Spritzerei. Deshalb war der Diabetologe nochmals da und wir haben jetzt sogar eine Lösung gefunden, mit der ich gar nicht gerechnet hätte. Klar, Blutzucker muss ich regelmäßig selbst messen, aber die Insulingaben sind nur 2 Mal am Tag (anstelle 4) und so kann ich mittags und abends auf die Station kommen, mich spritzen lassen und wieder gehn. Das Cortison selbst wurde nochmals reduziert und so denke ich, dass sich das Zuckerproblem vielleicht 4-5 Wochen noch hinzieht und dann gegessen ist. Damit komm ich klar. Mein Frühstück ist gerade gekommen und „mei mogn könnt scho was vertrogn“ oder so ähnlich 😉
Heut isses eher grau draussen und so werden die Schwestern von uns mal wieder mit Kuchen versorgt.

Also bis demnächst

Eure Colette

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Tag 36

Hallo an diesem wundervollen Samstagmorgen!

11:00

heute ist mein Mann endlich wieder da und wir können einen richtigen Familienausflug machen! Klar, wieder auf den Spieli und essen, aber eben wir 3 alleine. Das wird so toll! Picknickkörble, Gulalla (Exkurs 😉 : Delia bekam letztes Jahr von ihrer Tante zu Ostern einen Rollwagen mit Sandelzeugs drin. Den liebt sie und als wir in Flitterwochen auf Djerba waren, war das eben ihr Koffer. Sie nannte das Teil Gullala. Bis wir überhaupt draufgekommen sind, was sie damit meint. Am Flughafen ein Drama und dann im Urlaub war dieses Ding auch immer ihre Aufgabe. Sie hat drauf aufgepasst, es immer mitgeschleppt, alles ein- und ausgeräumt usw. Matthias hat´s jetzt mitgebracht. Bin gespannt, was sie sagt.), Leute beobachten, Essen gehn usw.
20:00

Jetzt war ich schon draussen und die Gloi ist hundemüde. Sie war heute morgen schon groß einkaufen und dann noch in der Stadt, um Sommerschuhe zu besorgen. Dann kam auch schon die Mama, hat ein Lunchpaket gerichtet und ab ging´s auf den Spielplatz. Wie erwartet war das Gullala ganz allein ihr „Gepäck“ (jeder von uns hatte also eine Tasche) und wir durften es ihr nie abnehmen. Irgendwie war sie anscheinend vom Einkaufsmarathon so müde, dass sie erst mal auf der Decke saß, brav gemampft hat und den anderen Kindern zusah. Ich genoss es, endlich mal wieder alleine mit meinem Männeken zu sein und so war der Tag- auch wenn wir schon wieder auf demselben Spielplatz und in derselben Gastronomie waren- einfach nur schön.
Noch eine gute Nachricht: vor 2 Tagen hatte ich 21.000 Thrombos und habe kein Päckle bekommen. Gestern waren sie dann von alleine auf 34.000 angestiegen!!! Das ist supergenial, weil die auch ne Weile brauchen, bis sie sich von alleine bilden und so ist man eher noch an das KKH und den Hickman-Katheter gebunden. Natürlich kann es sein, dass ich immer mal noch en Päckle brauch (heute sind sie bei 31.000- mal sehn, wie´s morgen aussieht), aber bisher hab ich ja jeden 2. Tag noch was bekommen. Blut hab ich vor 5 Tagen das letzte Mal gekriegt und dieser Wert ist auch alleine von gestern 8,6 auf heute 9,1 angestiegen. Also es ist wirklich alles im grünen Bereich und ich werd wohl ab nächster Woche in den sauren Apfel beißen und die Spritzerei über mich ergehen lassen (vorausgesetzt es liegt nur am Insulin, dass ich noch da bin. Wenn natürlich noch andere Faktoren eine Rolle spielen, dann isses eh egal). Momentan läuft es grad ganz gut und meine Blutzuckerwerte sind konstant. Also jetzt nicht gut, aber zu jeder Tageszeit ähnlich und so kann man die Gaben der Insulineinheiten auch besser kontrollieren und bestimmen. Zudem arbeitet mein Pankreas nachts echt gut und ich hab morgens nur einen leicht erhöhten Wert. Aber hey, das zeigt schon, dass er ohne die Cortisongaben meine Fresserei wieder ganz alleine verschaffen kann und darüber bin ich herzlich froh!

Ich bin endlich wieder total aktiv-beantworte Mails, telefoniere auch wieder (man kann endlich auch mal was anderes reden und nicht immer nur über dasselbe Thema), bin um 7 Uhr wach und hab richtig Lust zu lernen. Matthias hat mir jetzt Übungsbücher mitgebracht und ich versuch wieder einzusteigen. Hier ist auch ein peruanisches Kind auf der Station und ich könnt mich nur aufregen. Ich verstehe jedes Wort der Eltern- sogar das Fachkauderwelsch über die KMT- aber selbst krieg ich die einfachsten Sätze nicht raus. Ich glaub die Wörter pennen alle in irgend so einem Winterschlafversteck und ich muss sie alle erst wieder selbst lesen, damit sie so langsam hervorkriechen. Was das angeht ist solch eine Krankheit echt nicht gerade vorteilhaft (ihr wisst schon, wie ich es meine), weil man wirklich regelrecht einen geistigen Rückschlag erfährt. Das ist wie bei der sog. „Stilldemenz“ nur noch etwas extremer. Ich hab nach der Geburt von Delia echt gedacht ich werd bescheuert. Konnte keine Sätze richtig beenden, mir sind Wörter nicht eingefallen oder ich hab mitten im Satz den Faden verloren. Ich hatte normal weiterstudiert und konnte mir das Fachzeug aus den Büchern einfach nicht merken. Erst hatte ich Panik ich hätte irgendwas neurologisches- hab dann aber im Internet recherchiert und es ist tatsächlich so, dass die Frau nicht nur die Schwangerschaft erleben muss sondern auch schaun, dass sie sich danach geistig fit hält und wenn sie täglich einfach irgendwelche Kreuzworträtsel, Sudoku oder andere Gehirnjogging-Übungen macht. Ich war echt erleichtert und ca. 1 Monat später war dann die Konzentration und das Lernvermögen wieder da. Jetzt war ich aber längere Zeit durch die Chemo und Schmerzmittel ausser Gefecht gesetzt und wie ich euch schon einmal schrieb, konnte ich gar nichts mehr lesen. Sogar Hörspielen konnte ich nicht folgen. Mittlerweile geht das wieder und ich hoffe ich kann jetzt auch wieder lesen und mich besser konzentrieren. Ich werds ja morgen sehn.

Werd jetzt mal noch nen netten Ausflug für morgen raussuchen.

viele Grüße, many regards, grosses bises, muchos saludos, tanti saluti,

Colette

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